Hallo #Limburg, wir möchten euch noch über das Gespräch der Bürgerinitiative #LandwirtschaftUndNaherholungSchirlingerFeld mit Herrn Hahn informieren.
1. Was dem #Bürgermeister wichtig zu sein schien:
Herr Hahn legte sehr großem Wert auf die Feststellung, dass er als Bürgermeister der Stadt nichts anderes getan hat, als es einem Verein zu ermöglichen, seine Pläne der Öffentlichkeit und den politischen Parteien in der Stadtverordnetenversammlung vorzustellen. – Dies sei ein normaler politischer Prozess, der noch keinerlei Entscheidung für das Vorhaben beinhalten würde.
2. Die neuen Erkenntnisse, die wir aus dem Gespräch gewonnen haben:
Vergesst die Sorge um die Finanzierung des Projekts. Zwar ist sie aus unserer Sicht noch immer eine berechtigte Frage, allerdings verdichten sich für uns die Hinweise, dass im Hintergrund genügend finanzkräftiges Klientel für das Projekt bereit steht. Sowohl der Präsident des Golfclubs wie auch Herr Hahn brachten die Firma JuCad aus Limburg ins Spiel. Ersterer wörtlich, der andere sprach von einer Firma aus Limburg, die Golfzubehör herstellt. – Die Firma dürfte nicht der einzige Geldgeber sein. Unsere Vermutung.
Die Arbeit der Bürgerinitiative über die örtlichen Printmedien und Onlineportale deutlich zu machen, erscheint uns angesichts des Gesprächs wichtiger denn je. Zu groß war das Unverständnis von Herrn Hahn über Presseberichte, offenen Brief und die Unterstützung des Biobauerns durch die BI. Am liebsten hätte er die Diskussion dann schon im „politischen Prozess“ wie er immer wieder betonte, also in den unzähligen Ausschüssen der Stadt. Selbstverständlich wird die BI auch hier erscheinen, aber es ist nur eine Form, um sich Gehör zu verschaffen. Nicht umsonst wird den öffentlichen Medien die Rolle der vierten Gewalt im Staat zugeschrieben.
3. Wie das Gespräch an sich war:
Nun, wir haben in unserem Blog schon von guten Gesprächen mit Limburger Politikern berichtet. Nicht immer sind wir einer Meinung, was sich dann auch in den Kommentaren widerspiegelt, die der ein oder andere Volksvertreter unter Berichten hinterlässt. Das ist normal und manchmal lehrreich für uns.
Das Gespräch gestern war allerdings ein erneuter Tiefpunkt. Als Gesprächseröffnung wählte Herr Hahn die Attacke.
Während Herr Hahn sich vehement dagegen verwehrte, dass schon Entscheidungen getroffen worden wären (was faktisch natürlich stimmt), versuchten wir ihm deutlich zu machen, dass er in der Presse und auch uns gegenüber ein ganz anderes Bild vermittelt. So hörten wir auch bei diesem Termin aus seinem Mund eins zu eins die Argumente des Golfclubs. Jede unserer Sorgen wurde mit einer Antwort pro Golfclub beantwortet.
Ein Beispiel: Wir haben versucht, auf den zunehmenden Verkehr und das #Konfliktpotenzial hinzuweisen. Derzeit haben wir im Schirlinger Feld Autoverkehr durch den Reiterhof, die Stadtgärtnerei und die KITA. Menschen aus Diez, Staffel, Neustaffel, Innenstadt, Reiter und Radtouristen bewegen sich hier in großer Zahl. – Hinzu würde jetzt also noch ein vielfaches an Verkehr kommen. Zudem, neben Fußgängern, Reitern und Radfahrern, auch noch die Interessen der Golfspieler. Dann wurde die Erweiterung der Anlage auf eine 18-Loch-Anlage nicht vom Club ausgeschlossen, so dass über kurz oder lang eine komplett neue Infrastruktur des Schirlinger Feldes entstehen würde.
Welche Stadt, außer Limburg mit dieser Luft- und Verkehrsproblematik schafft es noch, einen Golfplatz innerstädtisch, in einem der letzten Grünstreifen anzusiedeln?
Herr Hahn konnte oder wollte uns in dieser Argumentation nicht folgen. Er verwies auf die zusätzliche Straße, die durch den Club gebaut werden soll (was die Sachlage natürlich überhaupt nicht verändert) und unterstellte, wir hätten etwas gegen die KITA.
Persönliches Fazit: Herr Hahn ist Mitglied der SPD und saß einer Bürgerinitiative gegenüber, deren anwesende Mitglieder ihn zum großen Teil gewählt haben. Mir persönlich ist völlig schleierhaft wie man ein solches Gespräch mit dieser Haltung angehen kann. Vielleicht hänge ich aber auch einfach nur noch einem überholten Klischee der SPD nach und habe eine vollkommen überzogene Erwartungshaltung an das Amt eines BÜRGERmeisters.